Marianne Suhr ist 1939 im Havelland geboren. Sie verließ mit 18 Jahren ihr Heimatdorf in der damaligen DDR und flüchtete in den Westen Deutschlands. Nach mehreren Monaten als Hilfsarbeiterin in einer Fabrik besuchte sie – vermittelt durch das Arbeitsamt - eine Handelsschule und arbeitete in verschiedenen Firmen und der Verwaltung. Währenddessen heiratete sie, bekam drei Kinder, war weiter berufstätig und veröffentlichte 1968 ihre erste Erzählung Helena. Ihr erstes Romanmanuskript Unterm Brückenbogen schickte sie dem Rowohlt-Verlag, bei dem es verloren ging.
Buchmesse Leipzig 2011
Die Familie zog 1970 aus Niedersachsen nach Berlin.
Nach ihrer Scheidung 1976 konzentrierte sich Marianne Suhr neben der
Betreuung ihrer heranwachsenden Kinder auf ihre berufliche
Qualifikation.
Sie holte nach den Schulabschlüssen ihrer Kinder selbst das Abitur nach,
studierte Soziologie und Philosophie, promovierte und arbeitete fünf
Jahre an der Technischen Universität Berlin als Wissenschaftliche
Mitarbeiterin. Nach dieser Zeit war sie - neben einer Berufstätigkeit in
der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung - weitere zehn Jahre
Lehrbeauftragte für Architektursoziologie an der TU Berlin.
Sie engagierte sich ab 1988 politisch, vor allem aus der Einsicht, dass
in der praktischen Politik aktiv mehr für Jugendliche und Kinder getan
werden
müsse. Von 1999 bis 2011 gehörte sie der Bezirksverordnetenversammlung
in Charlottenburg-Wilmersdorf an, war hier Mitglied des Schul- und des
Bauausschusses und von 2001 – 2011 als erste Frau in dieser Position
Vorsteherin der BVV in diesem Berliner Bezirk, wo sie auch mit ihrem
zweiten Ehemann lebt.
Neben der Arbeit an wissenschaftlichen Publikationen, redaktioneller
und konzeptioneller Mitarbeit an Fachbüchern sowie journalistischer
Korrespondenz schrieb sie weiter an literarischen Texten, zu deren
Bearbeitung und Veröffentlichung sie sich erst nach der Aufgabe ihrer
Vollzeit-Berufstätigkeit entschloss.