Voraussichtlicher Erscheinungstrermin¨15. Dezember 2019
Schnee über Rossoschka
Eine Spurensuche
Lange
schon vorbei, und doch wirkt er nach, der Zweite Weltkrieg.
Fast fünfzig Jahre nach dessen Ende, kurz vor ihrem Tod, übergibt
Margarete Voss ihrer Tochter Briefe des im Krieg vermissten Vaters.
Die Tochter hat ihren Vater nicht kennengelernt. Er hat ihr nie gefehlt.
Dennoch begibt sie sich Jahrzehnte später auf eine Reise, die sie zu dem
Ort führt, wo der Vater seine letzten Briefe geschrieben hat: nach
Wolgograd, im Krieg Stalingrad, zum Friedhof Rossoschka.
Zum Zeitpunkt der Reise (2013) finden in Russland die Gedenkfeiern zum
70. Jahrestag des „Sieges über den Faschismus“ statt. Die Tochter ist
Mitglied einer deutschen Delegation, die neben anderen internationalen
Gästen offiziell an den Feiern teilnimmt.
Die Erlebnisse dieser Tage werden dokumentiert, der Besuch der
Kriegsgräberstätte Rossoschka, dem eigentlichen Ziel der deutschen
Gruppe, wird zum besonderen Ereignis.
Die Reisenden werden von der Russin Irina als Stadtführerin betreut, die
sich gegenüber der deutschen Besucherin als Tochter eines deutschen
Soldaten outet.
Aus dieser Begegnung entwickelt sich eine neue Geschichte, die im Berlin
des Jahres 2017 ihre Fortsetzung findet und die Vergangenheit mit der
Gegenwart verknüpft.
erscheint im Textpunkt Verlag
edition Berlin-Brandenburg
September 2016:
Marianne Suhr, Fremde Vögel
Novelle
Fontane und die Quitzows, das Havelland und
wandernde Vögel, Menschengeschichten und eine Journalistin und
Stadtfrau, die sich einlassen muss:
2013 : Mitten im Hochwassergebiet brennt ein Haus. Es ist das Haus der
Großeltern der Berliner Journalistin Luisa, das ihr Cousin Ludwig allein
bewohnt. Ludwig, der den Brand überlebt hat, bittet Luisa, zu ihm zu
kommen.
Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung, geht Vermutungen und
Verdächtigungen der Dorfbewohner nach, die sich auf Flüchtlinge,
„Asylanten“, beziehen, die den Einheimischen unheimlich sind. Luisa wird
einbezogen in ein ihr fremdes, nur scheinbar beschauliches Dorfleben,
erfährt in einer Woche Menschengeschichten, wird konfrontiert mit
Angriffen und Vorurteilen und hört Meinungen und Gerüchte, jemand sagt,
die seien „wie das Twittern von Pappeln im Wind“.
Luisa muss über ihre eigenen Vorurteile, Versäumnisse und Entscheidungen
nachdenken und fasst einen Entschluss.
text.verlag
184 Seiten, 14,80 Euro
ISBN : 3-978-938414-62-0
Erhältlich in jeder Buchhandlung oder
im Internetshop www.textpunktverlag.de
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Die Erstpräsentation des neuen Buches in der Charlottenburger Ingeborg-Bachmann-Bibliothek am 6. März, eingeleitet mit der Begrüßung durch den Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann und in Gegenwart vieler Interviewter und Gäste, zeigte vor allem auch in der anschließenden Gesprächsrunde die anregende Rolle dieser Veröffentlichung zum Thema in der Gesellschaft. Die Autorin bezeichnet ihre Interviews als „nicht repräsentativ, aber beispielhaft“. Ein 19-ähriger Interviewter sagte, er sei sehr erfreut darüber, dass mit diesem Buch begonnen werde, mit den Einwanderern zu reden und nicht mehr nur – in welcher Form auch immer – über sie.
Begrüßung durch den Bezirksbürgermeister von
Charlottenburg-Wilmersdorf,
Reinhard Naumann
Auf einer Lesung im Café Behring am 21. März in Treptow stellte ein Zuhörer die Frage, was denn den Interviewten für ihren Beitrag in Aussicht gestellt oder gezahlt worden sei. Offenbar verblüffte ihn die Antwort der Autorin, dass alle Beiträge freiwillig und unentgeltlich geleistet worden sind, den Einzelnen lediglich ein Exemplar des Buches vom Verlag übergeben wurde.
mit Dr. Robert Zagolla, bebra-Verlag
Die Lesung in der Buchhandlung Starick in Wilmersdorf am 26. März vor „vollem Haus“ war auch von den Veranstaltern der „Woche der Brüderlichkeit“ und der SPD beworben und angekündigt worden. Unter diesem Aspekt stand auch die der Lesung folgende Diskussion. Nachdenklichkeit und eigene Erfahrungen mit Einwanderung wurden geäußert, das Publikum musste offenbar von den Intentionen der Autorin nicht überzeugt werden.
mit der Moderatorin Barbara Faccani
Am 2. April stellte die Autorin ihr Buch im Buchhändlerkeller in der Carmerstraße in Charlottenburg vor. Die Lesung stieß auf großes Interesse, zumal an diesem Abend auch einer der Interviewten, Kostas Papanastasiou, anwesend war und aus eigener Anschauung zum Thema der Integration Eingewanderter Stellung bezog – und im Anschluss an die Buchvorstellung Lieder zur Gitarre sang.
Die Autorin und Kostas Papanastasiou im Buchhändlerkeller
Marianne Suhr:
„Ich wollte mit diesem Buch anregen, sich in anderer Form als oftmals in
der Vergangenheit und entgegen dem Medieninteresse („bad news are good
news“) mit dem Thema zu beschäftigen.“
Peter Foerster-Baldenius